Lustverstärker und Lustbremsen: Zwei Gehirnsysteme, die dein Sexleben steuern

Sonja Steberl
March 27, 2025
6 Minuten Lesezeit

Unsere sexuelle Erregung ist kein Zufall, sondern das Zusammenspiel zweier grundlegender Systeme im Gehirn – dem System der sexuellen Erregung (SES) und dem System der sexuellen Hemmung (SIS). Beide sind immer aktiv und beeinflussen unabhängig voneinander, wie stark wir in einem Moment Lust verspüren oder eben nicht.

1. Das System der sexuellen Erregung (SES) – dein Lust-Gaspedal

Das SES registriert alle Reize, die du als erotisch empfindest: den Duft deines Partners, eine zärtliche Berührung, sinnliche Bilder oder erotische Fantasien. Jedes Mal, wenn dein SES anspringt, dreht sich das innere „Gaspedal“ ein Stückchen weiter auf – dein biologisches Signal: „Ja, hier könnte es aufregend werden!“

  • Beispiele für SES‐Reize:
    • Visuelle Stimuli (z. B. ein verführerischer Blick)
    • Taktile Empfindungen (z. B. sanfte Berührung)
    • Psychologische Aspekte (z. B. erotische Fantasie)

Wie stark dein SES anspricht, ist von Person zu Person unterschiedlich. Manche reagieren stark auf visuelle Reize, andere brauchen vor allem Nähe und Zuwendung, um das Gaspedal zu betätigen.

2. Das System der sexuellen Hemmung (SIS) – deine Lust-Bremse

Im Gegensatz dazu nimmt dein SIS alle Signale wahr, die dir sagen: „Jetzt nicht.“ Das können äußere Faktoren sein (z. B. Stress, Lärm, ein ungünstiges Umfeld) oder innere Zustände (z. B. Unsicherheit, Müdigkeit, negative Gedanken). Jedes Signal wird vom SIS gesammelt und kann das Lust-Gaspedal abbremsen – manchmal schlagartig, manchmal allmählich.

  • Typische SIS-Auslöser:
    • Psychischer Druck (z. B. Leistungsangst)
    • Unsicherheit oder mangelndes Selbstvertrauen
    • Ungünstiges Setting (z. B. fehlende Privatsphäre)

Genau wie das SES variiert auch die Empfindlichkeit deines SIS individuell. Manche Menschen spüren nur eine leichte Bremswirkung, andere werden durch kleine Zweifel komplett blockiert.

3. Vertrauen und Sicherheit als Schlüsselfaktoren

Ob das SIS stärker oder schwächer wirkt, hängt oft davon ab, wie sicher du dich fühlst – emotional und körperlich. Ein liebevolles, konsensuelles Umfeld kann die Bremsen lösen, während Stress oder Unsicherheit sie stark anziehen.

  • Sicherheitsanker schaffen:
    • Klare Absprachen über Grenzen und Bedürfnisse
    • Einvernehmliche Rituale (z. B. das „Wheel of Consent“)
    • Offene Kommunikation über Wünsche und Ängste

Je mehr du und dein Partner euch traut, eure Bedürfnisse und Grenzen zu artikulieren, desto leichter wird das SES zum Gaspedal und fällt das SIS als Bremse weg.

4. Erforsche deine individuelle Balance

Um herauszufinden, was bei dir Gaspedal und Bremse auslöst, lohnt sich ein Blick auf die Forschung von Dr. Emily Nagoski. Mit ihrem SES/SIS-Fragebogen kannst du systematisch untersuchen, welche Reize dich erregen und welche dich hemmen.

So funktioniert’s:

  1. Fragebogen herunterladen (z. B. über Emily Nagoskis Website).
  2. Jeden Punkt ehrlich bewerten (von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft voll zu“).
  3. Ergebnisse auswerten: Starke SES-Faktoren identifizieren und SIS-Blockaden erkennen.
  4. Strategien ableiten: Mehr der stärksten Gaspedal-Reize in euren Alltag integrieren und SIS-Auslöser minimieren.

5. Transfer in die Praxis – ein erster Schritt

  • Experimentiert: Plant ein Date, bei dem ihr bewusst gezielte SES-Reize einsetzt (z. B. Kerzenlicht, sanfte Musik, liebevolle Berührungen).
  • Analysiert: Haltet fest, welche Momente euch besonders erregt haben und welche eher gebremst haben.
  • Kommuniziert: Teilt eure Beobachtungen mit eurem Partner und entwickelt gemeinsam ein erotisches „Rezept“, das für euch beide funktioniert.

Fazit

Euer Sexleben zu verbessern bedeutet, das Zusammenspiel von Gaspedal (SES) und Bremse (SIS) zu verstehen und bewusst zu steuern. Mit mehr Vertrauen, einem konsensualen Setting und dem gezielten Einsatz eurer individuellen Lust-Reize und -Hemmer legt ihr den Grundstein für erfüllende, leidenschaftliche Intimität.

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