Die Affäre ist nicht das Problem!

Lasst uns der Tatsache mal ins Auge sehen: Rund 50 % aller Menschen in Paarbeziehungen gehen fremd. Dieser Befund zeigt, dass es sich nicht um ein individuelles Problem handelt, sondern dass sehr viele Menschen den Rahmen der monogamen Beziehung heimlich verlassen und damit ungeheure Kränkungen und Verletzungen riskieren.

Warum geht man fremd?

Auf diese Frage gibt es eine biologische und eine soziale Antwort. Forschungen zeigen, dass unsere Gehirne die Abwechselung lieben, im ersten Moment fühlt es sich an als wäre man tatsächlich verliebt in seine Affäre. Es ist einfach so, dass die Monogamie rein biologisch für Männer und Frauen nicht die ideale Lebensweise ist – zumindest, wenn man nicht offen mit Sehnsüchten und Differenzen umgeht. Soziale Faktoren spielen dann rein, wenn wir uns in einer Beziehung einsam fühlen, unglücklich sind, Beziehungsprobleme haben oder bestimmte Bedürfnisse nicht befriedigen können. Alles in allem legt die Forschung nahe: Monogame Paare brauchen eine besonders gute Liebesführung, wenn sie den Betrug vermeiden wollen.

Und genau daran hapert es meistens. Fakt ist leider: Du bist normal, wenn du fremdgehst oder zumindest die Sehnsucht danach hast. Du bist normal, wenn dir das hin- und wieder passiert und du bist auch normal, wenn es dann irgendwann den großen Knall gibt.

Denn es ist ebenso normal, dass ein Betrug sehr wehtut und deshalb moralisch fragwürdig ist.

In unserer Kultur ist es üblich, dass die Affäre nur heimlich stattfindet. Kommt es in Folge eines Betrugs zur Trennung, dann war jedoch in den meisten Fällen der Apfel schon vorher faulig. Dann fehlte bereits lange zuvor Nähe und Zärtlichkeit, Vertrauen und Bindung in der Beziehung. Und das ist der eigentliche Grund für die Trennung. Die Affäre war dann lediglich der letzte Tropfen auf das volle Fass…

Eine Partnerschaft, die weitgehend stabil und für beide Seiten als erstrebenswert erlebt wird, die hat eine ausgesprochen gute Chance eine Affäre zu überstehen und daraus sogar eine wertvolle Erfahrung zu machen. Es ist also möglich die Beziehung zu retten.

Denn das Auffliegen einer Affäre kann Paare auf einer tieferen und bewussteren Ebene miteinander in Kontakt bringen. Es kann vorerst wie ein großer Vertrauensbruch wirken, kann aber dafür sorgen, dass beide in Zukunft glücklicher und authentischer miteinander leben, weil sie den Rahmen der Beziehung verändern, vertiefen, schärfen und die Frage dann ist: Welche Bedürfnisse haben wir und wie bringen wir diese in Einklang mit unserer Paarbeziehung?

Wenn du dir professionelle Begleitung bei der Aufarbeitung einer Affäre wünschst, dann kannst du hier eine kostenlose Erstberatung mit einem unserer Coaches vereinbaren.

Klar ist, die Affäre ist nicht das Problem, denn es gibt inzwischen sehr gut erprobte Methoden und Techniken, wie eine solche Störung verarbeitet und produktiv genutzt werden kann. Dazu braucht es lediglich ein offenes Mindset und die Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung. Auch nach einer Affäre ist Vertrauen aufbauen also möglich, solange zielführendes Verhalten gezeigt wird.

Eine kreative Aufarbeitung der Verletzung kann zur Folge haben, dass in Zukunft Affären unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein können. Oder es kann zur Folge haben, dass Paare ihr Sexleben radikal verändern und miteinander über die Fragen und Themen sprechen, die vorher ausgegrenzt waren und damit heimlich ihr Unwesen trieben. Es kann zur Folge haben, dass beide Seiten mehr Raum bekommen, um ihre ureigensten Wünsche und Träume zu verwirklichen.

Eine Affäre kann die persönliche Entwicklung eines Menschen enorm beflügeln und eine Beziehung radikal vertiefen. Dies mag ein Trost sein für alle, die sich gerade betrogen fühlen. Die gerade um Fassung ringen und verstehen wollen, was geschehen ist. Aber auch die Betrüger und Betrügerinnen dürfen Hoffnung schöpfen: Mit der richtigen Haltung und den richten Handlungen kannst du aus deinen Fehlern lernen und auch deinem Partner oder deiner Partnerin beistehen, damit Heilung und schließlich Reife geschehen kann.

Auf die Liebe, ihr Leute!

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